EU-Batterieverordnung soll Batterien leichter austauschbar machen
Die EU hat sich auf die Eckpunkte der neuen EU-Batterieverordnung geeinigt. Diese enthalten nach Informationen von „Right to Repair“ wesentliche Änderungen. Batterien und Akkus (z.B. von Handys) sollen leichter austauschbar werden. Das ist gut für die Umwelt, aber auch besser für die Geldbörse der Konsument*innen.
Wichtiger Schritt für eine Recht auf Reparatur
Mit der neuen EU-Batterieverordnung müssen alle neu auf den Markt gebrachten Produkte über austauschbare Batterien oder Akkus verfügen: In vielen Fällen müssen die Benutzer*innen diese selbst ersetzen können. Außerdem müssen Akkus noch mindestens 5 Jahre nach dem Kauf des Produktes erhältlich sein. Dies ein sehr wichtiger Schritt ist für ein Recht auf Reparatur. Leider ist nicht garantiert, dass die Akkus dann auch zu einem vernünftigen Preis verkauft werden.
Positiv ist auch, dass die Praxis des Part-Pairing für Batterien verboten ist. Part-Pairing ist ein Software-Trick, der den Austausch von Teilen behindert. (Siehe Artikel zu Part Pairing). Das Verbot von Part-Pairing wird von "Right to Repair" seit langem gefordert.
Leider Verzögerungen und Ausnahmen
Die Umsetzung der neuen Regelungen erfolgt 42 Monate nach Beschluss der Verordnung - das bedeutet frühestens Mitte 2026. Hier hat sich die Industrie mit ihren Forderungen durchgesetzt, denn ursprünglich war nur eine Verzögerung von 24 Monaten geplant.
Eine bittere Pille ist auch die Ausnahme für Produkte, die mit Wasser in Berührung kommen: für Geräte wie elektrische Zahnbürsten, Rasierer oder E-Bikes müssten die Akkus nicht austauschbar sein. Positiv ist allerdings, dass selbst bei Produkten, die von diesen Ausnahmen betroffen sind, zumindest professionelle Reparaturbetriebe in der Lage sein müssen die Akkus zu tauschen. Das bedeutet das Aus für Produkte die Batterien so einbauen, dass sie nicht mehr entfernt werden können.
Gut für die Umwelt und die Geldbörse
42 % der Smartphone-Reparaturen betreffen den Akku-Tausch. Neuere Trends im Produktdesign haben oft dazu geführt, dass Akkus nicht mehr entfernt werden können. Das treibt den Rohstoff-Verbrauch und die Kosten für Konsument*innen in die Höhe. Die neue Regelung führt dazu, dass weniger Geräte weggeworfen werden, nur weil der Akku zu schwach ist. Das schont die Umwelt, senkt aber auch die Ausgaben der Konsument*innen. Zusätzlich wird der Verbrauch und die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen wie Kobalt, Seltenen Erden oder Indium reduziert.
Zum Weiterlesen:
Blogartikel von Right to Repair