Jugend-Reparatur-Kultur: Zweiter Platz beim BNE-Preis 2025!
Anfang 2024 startete das zweijährige Projekt "Jugend-Reparatur-Kultur", eine Kooperation zwischen dem Reparaturnetzwerk / DIE UMWELTBERATUNG und dem Verein Wiener Jugendzentren. Jetzt ist das Projekt mit dem zweiten Platz beim BNE-Preis 2025 ausgezeichnet worden!
Markus Piringer / DIE UMWELTBERATUNG
Der gemeinnützige Verein Wiener Jugendzentren ist der größte professionelle Anbieter von Offener Kinder- und Jugendarbeit in Wien. Damit sprechen wir eine Zielgruppe an, die bisher für das Thema Reparatur kaum erreicht werden konnte. Derzeit werden vom Verein an die 40 Einrichtungen und Projekte betrieben, mit ca. 550.000 Gesamtkontakten pro Jahr.
Projektinhalte
In dem Projekt wurden Reparatur-Formate zur Wartung und Reparatur von Fahrrädern, Handys, Computern und Controllern mit und von den Jugendlichen in einem jugendadäquaten Setting entwickelt und innerhalb von zwei Jahren in Summe 72-mal in sechs Jugendzentren in Wien umgesetzt. Die inhaltlichen Schwerpunkte lagen dabei auf Fahrräder und Elektronik (Computer, Laptops, Controller und Smartphones). In Kooperation mit dem Reparaturnetzwerks-Mitglied TechLine wurden außerdem 12 reparierbedürftige Laptops repariert und an die Jugendzentren gespendet.
Forum Umweltbildung
BNE-Preis: 2. Platz!
Jedes Jahr zeichnet das Forum Umweltbildung hervorragende Projekte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Österreich aus. Dieses Jahr mit 90 Einreichungen und 9 Finalist*innen in 3 Kategorien – und unser Projekt Jugend-Reparatur-Kultur wurde mit dem zweiten Platz in der Kategorie „Kooperieren“ ausgezeichnet!
Eine erste Projekt-Bilanz
Im Jahr 2024 wurden Reparatur-Formate entwickelt und getestet. Dabei waren 2 Jugendzentren beteiligt, nämlich das Jugendzentrum Hirschstetten und das Jugendzentrum Seestadt (SEA). In Summe wurden 11 Fahrrad-Workshops und 6 Elektronik-Workshops mit Jugendlichen durchgeführt. Der Fokus der Elektronik-Reparaturen lag dabei auf Handys und Laptops.
Im Jahr 2025 wurde das Projekt auf in Summe 6 Jugendzentren ausgeweitet, neben den beiden Einrichtungen aus dem Vorjahr nahmen zusätzlich das Jugendzentrum Meidling und das Jugendzentrum Erlaa im Südwesten Wiens sowie das Simmeringer Jugendzentrum (SI:JU) und der Siedlungstreff Leberberg aus dem Südosten der Stadt an dem Projekt teil.
Markus Piringer / DIE UMWELTBERATUNG
Die Formate der Fahrrad-Reparatur aus dem Vorjahr wurden übernommen und weiterentwickelt. Bei den Elektronik-Reparaturen haben sich die Handy-Formate 2024 für die Umsetzung in den Jugendzentren als sehr brauchbar erwiesen. Die Laptop-Reparaturen wahren allerdings ohne Hilfe das Know-how von Reparaturbetrieben schwer durchführbar. Daher wurden diese 2025 nicht mehr umgesetzt. Stattdessen wurden neue Formate für Controller-Reparaturen und PC-Upgrades (Austausch von Festplatte und Arbeitsspeicher, Reinigung der Lüftung) entwickelt und durchgeführt.
Für alle diese Workshop-Formate wurden „Reparatur-Kits“, bestehend aus Werkzeugen und Ersatzteilen, zusammengestellt und an die Jugendzentren übergeben.
Zusätzlich wurden in Summe 12 Laptops von der Firma TechLine gespendet und an die Jugendzentren übergeben.
In Summe wurden über beide Jahre 72 Reparaturworkshops durchgeführt, und zwar 48 Veranstaltungen zum Thema Fahrrad und 24 zum Thema Elektronik.
Markus Piringer / DIE UMWELTBERATUNG
Ausblick
Der Praxisbericht für die Durchführung von Reparaturformaten steht als Download zur Verfügung. So können auch andere Jugendeinrichtungen aus den Erfahrungen lernen.
Obwohl das Projekt mit Ende 2025 ausläuft, zeigt es nachhaltige Wirkung: In den Jugendzentren werden die entwickelten Formate weitergeführt. Es wird daher auch in den kommenden Jahren mit den Jugendlichen repariert werden.
Das Projekt Jugend-Reparatur-Kultur wird finanziert durch die Abfallvermeidungs-Förderung der Sammel- und Verwertungssysteme für Verpackungen.