Was bedeutet Das Ende von Windows 10 und was kann ich als Nutzer*in tun?
Das Support-Ende für Windows 10 wirft viele Fragen auf. Wir haben die Antworten unserer Computer-Spezialist*innen für Sie zusammengefasst.

Sabine Seidl
Hintergrund:
Die Firma Microsoft stellt den Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 ein. Auch die Programme MS Office 2019 sowie MS Office 2016 werden ab demselben Stichtag nicht mehr serviciert. Das bedeutet, dass Microsoft zukünftig für diese Produkte keine technische Unterstützung, keine Programm-Updates und vor allem keine Sicherheits-Updates mehr zur Verfügung stellt.
Wenn Sie bereits Windows 11 (Version 24H2) und MS Office 2024 bzw. MS Office 365 verwenden oder Mac- bzw. Linux-User*in sind, brauchen Sie nichts Weiteres tun. Für alle anderen hat das Reparaturnetzwerk zusammen mit seinen Mitgliedsbetrieben Computerzentrum Palluch, Höbarth-EDV und TechLine die wichtigsten Fakten zusammengetragen.
Frage: Was passiert, wenn ich meinen Computer weiterhin mit Windows 10 laufen lasse?
Sie können Ihren PC oder Laptop zwar ohne Einschränkungen weiterverwenden, aber ohne die wichtigen Sicherheitsupdates steigt das Risiko stark an, dass Ihr Gerät anfällig für Viren oder Schadsoftware wird – insbesondere beim Surfen im Internet oder schon allein durch den E-Mail-Verkehr.
Frage: Welche Optionen habe ich, wenn ich weiterhin einen sicheren Computer haben will?
Microsoft empfiehlt auf Windows 11 zu aktualisieren. Dafür muss der Computer aber gewisse technische Anforderungen erfüllen, die viele ältere Geräte nicht schaffen.
Für ältere Geräte gibt aber noch „Hintertüren“, die den offiziellen Update-Support von Windows 10 für beschränkte Zeit aufrechterhalten sollen. Hier veröffentlicht Microsoft immer wieder neue Informationen. Mit Stand Juli 2025 gibt es die Möglichkeit, am kostenpflichtigen ESU-Programm teilzunehmen (Extended Security Updates, rund 30€ pro Computer). Eine kostenlose Alternative ist möglich, wenn gewisse Voraussetzungen geschaffen werden. Das heißt wenn das Nutzerkonto (Microsoft-Konto) mit Windows Backup verbunden wird und die Daten online in der Cloud synchronisiert werden.
Darüber hinaus haben Sie folgende Optionen:
- Durchführung eines (nicht von Microsoft unterstützten!) Inplace-Upgrade auf Windows 11 – hier ist aber Fachwissen notwendig und man kann nicht mit Sicherheit vorhersagen, wie lange für so ein upgegradetes Windows systemrelevante Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt werden.
- Umstieg auf ein anderes Betriebssystem, z. B. Linux
- Anschaffung eines neuen Computers (idealerweise reparaturfreundlich und langlebig)
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Computer-Expert*innen im Reparaturnetzwerk!
Infos zu dem Thema siehe auch:
Frage: Wie erfahre ich, ob ich meinen Computer auf das aktuellere Windows umstellen kann?
Microsoft stellt ein Tool namens „PC-Integritätsprüfung“ zur Verfügung, mit dem Sie selbst und einfach überprüfen können, ob Ihr Gerät Windows 11 unterstützt oder nicht. Dieses Tool kann hier heruntergeladen werden
Tipp: Die grüne Farbe bei dieser Integritätsprüfung bedeutet: Windows11-tauglich. Bitte nicht verzagen, wenn nicht sofort alle System-Erfordernisse in grüner Farbe dargestellt werden. Eventuell kann Ihr Gerät nach der Veränderung von Einstellungen doch Windows 11-tauglich sein und Sie ersparen sich unnötige Kosten.
Fachkundige Auskunft erhalten Sie auch hier direkt bei unseren Mitgliedsbetrieben!
Frage: Wenn mein Computer auf Windows 11 umgestellt werden kann, wie mache ich das?
Microsoft stellt dafür hier eine Anleitung zur Verfügung.
Oder Sie wenden sich an einen Mitgliedsbetrieb des Reparaturnetzwerkes.
Frage: Wie erhalte ich das Erweiterte Sicherheitsupdate (ESU)-Programm von Microsoft?
Das Windows 10 Extended Security Updates (ESU)-Programm wurde entwickelt, um Ihren Windows 10-PC nach dem Ende des Supports am 14. Oktober 2025 zu schützen. ESU liefert monatlich kritische und wichtige Sicherheitsupdates, damit Sie während des Übergangs sicher bleiben. Es ist jedoch nicht als langfristige Lösung gedacht – es enthält keine neuen Funktionen und keine Updates, die nicht sicherheitsrelevant sind. Auch Designänderungsanfragen oder technischer Support ist im ESU-Programm nicht enthalten. Wichtig: Die Kosten für die ESU-Serviceleistungen werden für jedes genutzte Jahr von Microsoft erhöht.
Microsoft informiert hier zu den Möglichkeiten.
Oder Sie wenden sich an einen Mitgliedsbetrieb des Reparaturnetzwerkes.
Frage: Wie installiere ich ein anderes Betriebssystem wie z.B. Linux? Ist das in allen Fällen ratsam? Was sind die Vor- bzw. Nachteile?
Ein großer Vorteil von Linux ist, dass die meisten Varianten auf älteren Computern sehr gut laufen. Bei Anhänger*innen von Open-Source-Software, die von der Marktmacht der Tech-Giganten wie Microsoft unabhängiger sein möchten oder die ihre Geräte länger nützen wollen, ist Linux daher sehr beliebt.
Je nach Anwendungsbereich(en), verwendeter Software und angeschlossenen Geräten (wie z.B. Drucker) muss ein Wechsel des Betriebssystems aber individuell bewertet werden. Dieser Wechsel ist aufwändig, er braucht Zeit und eine Umgewöhnungsphase. Manche Programme funktionieren mit Linux nicht.
Auf www.linuxguides.de gibt es eine Anleitung, wie der Einstieg in Linux funktioniert.
Auch manche Repair-Cafés unterstützen beim Umstieg. Das deutsche Netzwerk Reparaturinitiativen hat online Informationen zusammengestellt.
Kund*innen ohne Computer-Kenntnisse werden voraussichtlich für Linux eine*n verlässliche*n Ansprechpartner*in zur Unterstützung bei Problemen brauchen. Einige Betriebe des Reparaturnetzwerks bieten für Linux Beratung und Unterstützung an.
Frage: Wenn ich einen neuen Computer kaufen muss: worauf sollte ich achten? Gibt es langlebigere / besser reparierbare Geräte oder Marken?
Bei Anschaffung eines Neugerätes sollte der Prozessor nicht älter als ca. 1 Jahr sein, um das Gerät möglichst lange verwenden zu können. Mit Stand 07/2025 würden wir empfehlen:
Bei INTEL-Prozessoren: Leistungssegment: i5 oder höher; ab Generation 13 oder Intel Ultra 5 225 oder höher.
Bei AMD-Ryzen Prozessoren: Leistungssegment: 5 oder höher ab Generation 5
Nachstehende Grafik zur Erklärung von Leistungssegment / Generation

Markus Piringer
Notebooks mit Qualcomm Snapdragon X Prozessoren: Da diese erst 2024 erschienen sind, gibt es noch keine Langzeiterfahrungen.
Des Weiteren empfehlen wir Geräte mit:
- austauschbaren Akkus (keine verklebten Batterien)
- erweiterbaren SSD und RAM
- stabilem Gehäuse (nicht zu weicher Kunststoff, starke Scharniere)
- langer Ersatzteilverfügbarkeit
Computerzentrum Palluch bietet zu diesem Thema 2-3 Mal im Jahr einen 4-stündigen GRATIS-Workshop „PC-Grundlagen“ an.
Frage: Ich arbeite unter Windows 11 noch mit MS Office 2019 oder MS Office 2016. Ist das eine gute Lösung? Oder soll ich das ändern?
Diese alten Office-Versionen von Microsoft weiterhin zu nutzen, ist aus Sicherheitsgründen nicht empfehlenswert.
Es gibt grundsätzlich 2 Optionen:
- Eine aktuelle Lizenz für MS Office 2024 bzw. MS Office 365- kaufen. Eine Versionsübersicht findet man z.B. hier. Voraussetzung ist ein eigenes Microsoft-Konto. Die Lizenzen sind online (Kreditkarte, Debitkarte aber auch PayPal werden akzeptiert) sowie im Fachhandel erhältlich. Für den Online-Kauf empfehlen wir, gleich direkt bei Microsoft eine Lizenz zu erwerben, nachdem man sich dort mit seinem persönlichen Microsoft-Konto angemeldet bzw. dort registriert hat.
- Eine sehr gute Alternative für Office-Anwendungen ist das kostenlose Libre Office™. (Nachfolger von Open Office™) Für durchschnittliche Nutzer*innen sind sämtliche Funktionalitäten mehr als ausreichend und mit allen Microsoft Office-Pakten kompatibel.
Für weiterführende Fragen wenden Sie sich einfach an einen IT-Fachbetrieb.